Bei uns lernen Bären und Tiger gemeinsam!

 

Was ist eine Flexible Grundschule?

Die Kernelemente der Flexiblen Grundschule können Sie der nachfolgenden Infografik entnehmen.

 

 

Quelle: www.km.bayern.de ,siehe Infobroschüre „Flyer-Flexible-Grundschule-Januar-2019.pdf“

 

  

Was kennzeichnet die Flexible Grundschule in Langensendelbach?

 

Die Jahrgangsstufen 1 und 2 werden bei uns als Flexible Grundschule geführt. Die Schulanfänger heißen bei uns Bären, die Kinder im 2. Schuljahr sind die Tiger.

Als Besonderheiten verstehen wir

  • Die Kinder können die Eingangsstufe entweder in einem, zwei oder drei Jahren
  • Die Heterogenität der Kinder wird als Normalität und Bereicherung angenommen.
  • Differenzierte Lernangebote
    • innerhalb des gemeinsamen Unterrichtes
    • 3-5 Differenzierungsstunden mit 2 Lehrkräften
  • Beispielthemen für Differenzierungsstunden der Tiger:
    • Schreibschrift erlernen, Füllerführerschein machen
    • Texte verfassen (Personenbeschreibung, Rezept)
    • Lesetexte der 2. Klasse gezielt bearbeiten
    • Erarbeitung des Zahlenraumes bis 100 und des Einmaleins
  • Beispielthemen für Differenzierungsstunden der Bären:
    • Buchstabeneinführungen
    • Einführung in den Schriftspracherwerb (Lesen und Schreiben)
    • Erarbeitung des Zahlenraumes bis 10 und 20
  • Die Schulanfänger (Bären) werden von den Tigern von Anfang an unterstützt (Patensystem) und lernen die Regeln des Zusammenlebens sowie Aufgabenformate viel leichter und schneller.
  • Die Tiger erhalten Gelegenheit, Gelerntes zu wiederholen, in eigenen Worten wiederzugeben und zu vertiefen (Lernen durch Lehren).
  • Leistungsstarke Schüler*Innen können bereits die Unterrichtsziele der höheren Klasse anstreben.
  • Die Schüler*Innen übernehmen Verantwortung für ihr Lernen, entwickeln Selbstständigkeit und soziale Kompetenz.

 

Helfen, unterstützen, erklären, gemeinsames Lernen und Arbeiten stehen dabei im Vordergrund. Um diesen Unterschieden im Wissen und Können der Kinder gerecht zu werden, gibt es spezielle differenzierte Angebote im Unterricht. Doch wie sehen diese differenzierten Lernangebote aus? Um Ihnen dies zu zeigen, möchten wir Sie mit in den Unterrichtsalltag einer FleGS nehmen.

 

Beispiel für einen gemeinsamen Deutsch-Unterricht am Anfang des Schuljahres

Ein gemeinsamer Schreibanlass

Die Lehrkraft liest in der Klasse „Die Geschichte vom Löwen, der nicht schreiben konnte“ vor.

Diese wird von den Bären als Anlass genommen, das Schreiben zu lernen, um eigene Gedanken selbst formulieren zu können. Darauf hin lernen die Bären die Anlaut- bzw. Schreibtabelle kennen, ein Hilfsmittel, um schon in den ersten Schulwochen eigene Worte aufschreiben zu können.

Die Tiger erhalten parallel ein Löwenheft mit verschiedenen Aufgaben rund um das Buch. Zum Beispiel sollen Sie dem Löwen helfen, einen passenden Brief an die Löwin zu verfassen.

 

 

  

 

Beispiel für einen gemeinsamen Mathe-Unterricht am Anfang des Schuljahres

 

Eine Rechengeschichte erfinden

Die Lehrkraft liest in der Klasse die Geschichte vom Zork vor, der für sein Leben gerne Goldmünzen sammelt. Daraufhin dürfen sich die Kinder eine Rechengeschichte zu diesen Münzen ausdenken.

Die Tiger schreiben selbstständig ihre Rechengeschichten auf, stellen eine Frage, notieren die Rechnung und geben eine Antwort.

Die Bären überlegen sich eine Rechengeschichte, malen ein Bild dazu und schreiben die Rechnung auf. Den Text diktieren sie der Lehrkraft, die ihn für sie aufschreibt oder sie versuchen mit der Schreibtabelle, ihren Text selbst zu verschriften.

 

 

Gemeinsamer Unterricht mit differenzierten Lernangeboten im Fach Mathematik:

Im Rechnen gibt es oft sehr große Unterschiede. Viele Schulanfänger müssen die Zahlen bis 10 zunächst von Grund auf lernen, aber doch gibt es einige Kinder, die bereits in der ersten und auch zweiten Klasse sicher bis 100 oder darüber hinaus rechnen können.

Eine gemeinsame Einführung der großen und kleinen Aufgabe hilft hier, den Kindern Strukturen und Zusammenhänge beim Rechnen in kleinen und großen Zahlenräumen näher zu bringen. Durch das Rechnen im Zehner und Hunderterraum und das spielerische, gemeinsame Erschließen der großen und kleinen Aufgaben, wird allen Kindern ermöglicht ihrem Lernstand gemäß passenden Aufgaben zu wählen und diese zu rechnen. Die kleine Aufgabe bildet die Grundlage für das Rechnen im 100-er Raum. Jede gerechnete Aufgabe wird dadurch geschätzt. Besonders schön zu sehen ist, wenn plötzlich sehr viele Bären (Erstklässler) die Struktur der großen und kleinen Aufgabe verstanden haben und dadurch viele weitere großen Aufgaben im 100-er Zahlenraum rechnen können. Ganz dem Motto: „Wenn ich weiß, dass 4+3=7, dann kann ich 14+3 im Handumdrehen ausrechnen.“

 

 

Rechnen, je nach eigenem Können und dem individuellen Lernstand eines Kindes kann auch durch gemeinsame Kopfrechenaufgaben ermöglicht werden. In solchen Rechenphasen werden abwechselnd Aufgaben für Erst- und Zweitklässler gestellt, deren Ergebnis die Kinder dann in den Kopfrechenpass eintragen. Hier kann entweder durch die Kinder frei gewählt oder in Absprache mit der Lehrkraft entschieden werden, bei welchem Niveau einzelne Kinder mitrechnen können.

Wenn man bei Beispiel 1 erkennt, dass ein Erstklässler schon sehr sicher im 100er- Raum rechnen kann, kann er in solchen Kopfrechenaufgaben immer bei den Zweitklassaufgaben mitrechnen. Andersrum wird auch Zweitklässlern die Möglichkeit geboten, bei einigen leichteren Aufgaben mitzurechnen, wenn hier noch Übungsbedarf besteht (siehe Beispiel 2). So kann an individuellen Lernvoraussetzungen durch differenzierte Angebote optimal angeknüpft werden.

 

 

Differenzierungsstunden mit zwei Lehrkräften am Beispiel einer Deutscheinheit:

Eine besondere Form der Differenzierung findet in den FleGS-Klassen durch die wöchentlichen Differenzierungsstunden statt, durch die ein Lernen in Kleingruppen oder gemeinsames Lernen mit zwei Lehrkräften ermöglicht wird.

Der Deutschunterricht in der ersten Klasse ist geprägt durch zahlreiche Buchstabeneinführungen. Diese neuen Buchstaben kennen die Zweitklässler natürlich schon, denn sie können ja schon lesen und schreiben. Diesen Unterschied kann man sich aber zu nutzen machen. Ein Beispiel aus dem Unterricht zeigt die gemeinsame Einführung des Buchstaben H. Der kleine Bär und der kleine Tiger haben eine Postkarte ihres Freunds dem Hasen Felix bekommen, der sehr viel reist und dabei vielen Städten und Sehenswürdigkeiten mit H kennenlernt.

Diese gemeinsame Geschichte bietet zum einen einen Gesprächsanlass über das Schreiben einer Postkarte, zum anderen eine Einführung des Buchstabens H. In der anschließenden Differenzierungsstunde wird die Klasse dann in Tiger und Bären aufgeteilt. Während die Bären (Erstklässler) den Buchstaben H weiter vertiefen und den Buchstaben schreiben, lesen und hören lernen, wenden die Tiger (Zweitklässler) sich mit der anderen Lehrkraft dem genauen Aufbau und dem Schreiben einer Postkarte zu und verfassen für den Hasen Felix eine Antwort. Diese können die Zweitklässler im anschließenden gemeinsamen Unterricht dann den Erstklässlern vorlesen, besprechen und überarbeiten. Und wer weiß, sicher hat jetzt auch der ein oder andere Erstklässler Lust bekommen, eine Postkarte an den Hasen Felix zu schreiben.

 

 

 

 

 

 

 

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